Patent-Index 2024: Computertechnik führend bei EPA-Patentanmeldungen
Am 25. März 2025 wurde der Patentindex 2024 vom Europäischen Patentamt (EPA) veröffentlicht. Dem Bericht zufolge blieb die Nachfrage nach Patenten beim EPA im Jahr 2024 mit 199.264 Anmeldungen auf demselben hohen Niveau wie im Jahr 2023 (199.452). Im Jahr 2024 reichten Anmelder aus allen 39 EPA-Mitgliedstaaten mehr Patentanmeldungen ein als im Vorjahr (+0,3 %). Das stärkste Wachstum verzeichneten Korea (+4,2 %) und China (+0,5 %), während die USA und Japan einen Rückgang von 0,8 % bzw. 2,4 % hinnehmen mussten.
Nach Herkunftsländern betrachtet, behielten die USA mit einem Anteil von 24 % an den Gesamtanmeldungen ihre Spitzenposition bei den europäischen Patentanmeldungen, gefolgt von Deutschland, Japan, China und Korea. Auf die EPA-Mitgliedstaaten entfielen insgesamt 43,3 % der Anmeldungen, während Korea, China und Japan 26 % der Anmeldungen beisteuerten.
Bei den Spitzenanmeldern hat Samsung mit 5.107 Patentanmeldungen im Jahr 2024 wieder den ersten Platz eingenommen, nachdem er zuletzt im Jahr 2020 an der Spitze stand. Huawei (4.322) fiel auf den zweiten Platz zurück, gefolgt von LG (3.623), Qualcomm (3.015) und RTX (2.061).
Was die wichtigsten Wachstumsfelder betrifft, so stieg die Computertechnologie, die Bereiche der künstlichen Intelligenz wie maschinelles Lernen und Mustererkennung umfasst, um zwei Plätze auf und wurde mit 16.815 Patentanmeldungen (+3,3 %) im Jahr 2024 zum wichtigsten Technologiefeld. An zweiter Stelle rangierte der Bereich elektrische Maschinen, Apparate, Energie (16.412), der im vergangenen Jahr das stärkste Wachstum (+8,9 %) verzeichnete, angetrieben von Fortschritten bei sauberen Energietechnologien. Die digitale Kommunikation (15.983, -6,3 %) fiel dagegen von der Spitzenposition im Jahr 2023 auf den dritten Platz im Jahr 2024, und die Medizintechnik, die vor allem bei den Arzneimitteln einen starken Rückgang verzeichnete (-13,2 %), rutschte vom zweiten Platz im Vorjahr auf den vierten Platz.
Der Bericht enthielt auch Daten zu den Anmeldungen von Einheitspatenten beim EPA. Das am 1. Juni 2023 eingeführte einheitliche Patentsystem ermöglicht es den Patentinhabern, mit einem einzigen Antrag beim EPA Patentschutz in allen am System teilnehmenden Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zu erhalten. Im zweiten Jahr seines Bestehens hat das Einheitspatent mit 28.000 Anträgen weiter an Dynamik gewonnen und machte im Jahr 2024 25,6 % aller vom EPA erteilten europäischen Patente aus.